Kinder, Kommune.

Kommune f . erw. fach “Gemeinde” (<13.Jh.). ..entlehnt aus afrz. commune, dieses aus ml. communia, einer Substantivierung von 1. communis  “gemeinsam, gewöhnlich” (Kluge, Etymologisches Wörterbuch)

Wie schön: “gemeinsam, gewöhnlich.”

Wochenende. Meine Tochter hat 1 Freundin zu Besuch, mein Sohn 2 Freunde. Macht 5 Kinder, 4 Handys, 1 Laptop. Die Mädels sitzen auf der Couch im Büro, spielen irgendwas, bei dem Schafe plötzlich auftauchen, der elektronische Austausch von Gütern und die  Verhandlungen darüber (in Echtzeit) im Vordergrund stehen. Im Hintergrund läuft ein Hörspiel via You Tube. Ich setze mich an den PC, bin nach vorn konzentriert und genieße die Dialoge im Hintergrund.

Die Jungs kommen vom Hundesspaziergang zurück, der Raum füllt sich, das Dreiersofa samt Hocker ist jetzt von 5 Kindern belegt. Jetzt kommt mein Mann, auf dem Fuß folgt der Hund. Die Mädels ziehen sich zurück. Der Hund legt sich vor den Ofen. Mein Mann setzt sich vor den PC. Die Jungs gehen nach nebenan ins Zimmer meines Sohnes.

Ruhe.

Plötzlich Aufruhr: 3 Jungs mit drei schaumstoffverschiessenden Plastikgewehren. Rennen. Schreien. “Hallo- ich hab dich so übelst attackiert!”  “Drei!” ” Shit, mein Magazin klemmt!”

Ich : “Och nee, raus mit euch! Das ist mir zu laut. ” Die: ” Draußen ist es dunkel, da finden wir die Munition nicht wieder.” Idee: “Wir gehn runter!” Okay.

Ich unterbreche meine  Arbeit, drehe mir eine Zigarette, denke über das Abendessen nach. Ich will nicht für 8 Hungrige Kartoffeln schälen. Also: Nudeln. Tomatensosse. Unten tobt die Schlacht.

(Tomatensosse: 6 Knoblauchzehen mit 1 geschnittenen Zwiebel, 2 Peperoncini, 5 Basilikumblättern und 5 kleingehackten Anchovisfilets in Olivenöl anschwitzen- ohne dass der Knoblauch Farbe annimmt.  3 kleine Dosen geschälte Tomaten abgiessen und den Saft abspülen, dazugeben. Salz, Pfeffer, 1 Teel. Zucker darüber,  Tomaten mit der Gabel zerdrücken. Deckel drauf, 20 Min. köcheln lassen. über 1 Kg gekochte Spaghetti geben,  durchrühren. Parmesan dazu.)

Gemeinsam. Gewöhnlich.

Zusammentreffen, zurückziehen, um Raum verhandeln, Bedürfnisse formulieren, Kompromisse aushandeln. Kurz kuscheln, kurz schimpfen, fix Tisch decken. Gemeinsam. Gewöhnlich.

 

 

 

 

Start m (<19.Jh.)

 

Start m (<19.Jh.) Aus neuenglisch start entlehnt. Dieses ist entfernt mit stürzen verwandt. (Kluge, Ethymologisches Wörterbuch)

” This is your first post. ”

Ja. Wilkommen :).

Freitag abend, viertel nach zehn. Bis hierhin bin ich nun gekommen- und es ist wie im richtigen Leben: Es gibt in diesem Programm Standardeinstellungen ohne jeden Schnörkel, zunächst benutzbar. Jeder Schnörkel, jede Farbschemaänderung, jedes Hinzufügen von Bildern kostet Energie, Zeit, ist Aufwand. Ich neige auch in Echtzeit nicht zur saisonalen Dekoration, die will je nachdem abgestaubt , ausgetauscht, auf alle Fälle mit Aufmerksamkeit bedacht werden. So vergeht der Tag mit sinnloser Wartungsarbeit, das will ich nicht, ich bin eine große Freundin von kleinem Gepäck. Und manche Dinge will ich um mich haben, dann mache ich mir die Mühe. So werde ich mich mit der Zeit auch hier einrichten.

So geht es mir immer- ich komme vom Detail aufs Allgemeine und umgekehrt, von der Struktur zum Inhalt und zurück. Deshalb vermutlich meine Liebe zur Politik- Wieviel Struktur ist hilfreich? Wie soll die Struktur sein, die dem guten Inhalt den Raum zur Verfügung stellt? Und im Umkehrschluss- welche Struktur verhindert den guten Inhalt für die Vielen?  Und welche Inhalte (der Wenigen) werden in dieser hinderlichen Struktur verwirklicht?

Politik ist in meinem Verständnis die Organisation des Gemeinwesens, politisch legen wir die Regeln der Teilhabe fest. Meine Bedürfnisse und die der Menschen um mich herum werden  im Alltag sichtbar- wieviel Geld brauche ich zum Leben, wie erwirtschafte ich das- oder warum kann ich es nicht erwirtschaften? Wer kümmert sich um die Kinder, wer macht die Wäsche, wieviel Zeit brauche ich wofür?

Okay, darum gehts hier: um Wäsche, um Dinge, um Zeit, um Beziehungen, um Regeln und wer sie warum wann festgelegt hat- und ob wir das so wollen und wenn nicht: Was ist zu tun?